„HaLT – HART AM LIMIT" - EIN ALKOHOLPRÄVENTIONSPROGRAMM FÜR KINDER, JUGENDLICHE UND JUNGE ERWACHSENE

Entwicklung & Evaluation

Seit 2002 gibt es das Alkoholpräventionsprogramm „HaLT – Hart am LimiT“ (kurz: HaLT) im Landkreis Lörrach. Es wurde von der Villa Schöpflin – Zentrum für Suchprävention in Reaktion auf die gestiegenen Fallzahlen von Alkoholvergiftungen bei Kindern und Jugendlichen im Landkreis entwickelt.

Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) wurde HaLT von 2003 bis 2007 als Bundesmodellprojekt an 11 Standorten deutschlandweit erprobt und von der Prognos AG aus Basel evaluiert. Aufgrund der positiven Evaluationsergebnisse erhielt die Villa Schöpflin vom BMG den Auftrag, das Alkoholpräventionsprogramm bundesweit zu verbreiten und zu koordinieren.

 

Ziele & Zielgruppen

Die Ziele sind, ….

  • … Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene vor gesundheitsgefährdendem Alkoholkonsum zu schützen.
  • … Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu helfen, verantwortungsvoll mit Alkohol umzugehen und exzessiven Alkoholkonsum zu vermeiden.
  • … Erwachsene zu motivieren, im Umgang mit Alkohol gute Vorbilder zu sein.
  • … Erwachsene zu sensibilisieren, das Jugendschutzgesetz bei der Abgabe von Alkohol einzuhalten: Bier, Wein und Sekt sind erst ab 16 Jahren erlaubt, Spirituosen erst ab 18 Jahren
 

Umsetzung

HaLT besteht aus den zwei Bausteinen „HaLT-reaktiv“ und „HaLT-proaktiv“:

 

HaLT-reaktiv wird aktiv, wenn es einen konkreten Alkoholvorfall gab, z. B.:

Ein 15-Jähriger wird nach einer Party mit einer Alkoholvergiftung in die Klinik gebracht.

→ Die HaLT-Präventionsfachkraft besucht den Jungen und bietet ihm und seinen Eltern ein kostenloses Beratungsgespräch an. Gemeinsam werden das Geschehene reflektiert und Strategien zum risikoarmen Alkoholkonsum erarbeitet. Bei Bedarf werden weiterführende Hilfen angeboten.

 

HaLT-proaktiv setzt präventiv an, um Alkoholvorfälle im Vorfeld zu verhindern, z. B.:

Der lokale Fußballverein plant ein Vereinsfest zum 40-jährigen Bestehen. Es soll Alkohol ausgeschenkt werden. Minderjährige werden auch anwesend sein.

→ Die HaLT-Fachkraft erarbeitet zusammen mit dem Verein Regularien, wie das Jugendschutzgesetz eingehalten werden kann und stellt Informationsmaterialien zur Verfügung.

 

Eine Lehrerin der 7. Klasse bemerkt, dass Alkohol immer mehr zum „Thema“ wird und wendet sich an die nächste HaLT-Fachstelle.

→ Eine HaLT-Fachkraft führt mit der Schulklasse den Präventionsworkshop „Tom & Lisa“ durch.

 

 

Struktur

Das HaLT-Programm feierte 2022 sein 20-Jähriges Jubiläum. Mittlerweile gibt es über 150 HaLT-Standorte in 14 deutschen Bundesländern. Koordiniert wird das HaLT-Netzwerk – bestehend aus Standorten, Landeskoordinationen, Trainer/-innen und Wissenschaftler/-innen –  vom Team des HaLT Service Centers der Villa Schöpflin in Brombach (Lörrach).

Weiterführende Informationen zum HaLT-Programm sowie die aktuellen HaLT-Schulungstermine finden Sie auf unserer Webseite www.halt.de.

Finanziell unterstützt wurde HaLT von Beginn an von der in Lörrach ansässigen Schöpflin Stiftung.

Seit 2019 wird die Umsetzung des Programms durch das GKV-Bündnis für Gesundheit gefördert.

 

Kontakt und weiterführende Informationen:

Ellen Hipp (M.A.)<br>(Leiterin HaLT Service Center Präventionsfachkraft)

Ellen Hipp (M.A.)
Leiterin HaLT Service Center Präventionsfachkraft

Telefon: 07621 - 914 909 2
E-Mail: